Interdisziplinärer Therapieansatz Die Schmerzambulanz an den Knappschaft Kliniken Dortmund ist eine der führenden Anlaufstellen für Menschen mit chronischen Schmerzen in Nordrhein-Westfalen. Neben medikamentösen Therapien kommen Entspannungstechniken, Bewegungstherapie und psychologische Schmerzbewältigung zum Einsatz. Weitere Infos dazu unter: t1p.de/tag_ schmerzambulanz Als der Schmerzblitz zum ersten Mal durch ihren Kopf zuckte, dachte Iris NeubertStankewitz an ein Problem mit ihren Zähnen. „Nach ein paar Sekunden war der Schmerz wieder weg“, erinnert sich die 76-Jährige. Ihr Zahnarzt diagnostizierte jedoch eine Trigeminusneuralgie, das ist eine Erkrankung, bei der ein Gesichtsnerv, der Trigeminusnerv, im Gehirn durch ein benachbartes Blutgefäß gereizt wird. Bis zu hundert Male am Tag können heftige Schmerzen in einer Gesichtshälfte auftreten. „Es gab Phasen, da habe ich vor Schmerzen geschrien. Kinderkriegen ist nichts dagegen“, sagt Neubert-Stankewitz. Immer wieder kam sie als Notfall in die Klinik, manchmal sogar zweimal am Tag. Man verschrieb ihr Schmerzmittel – und entließ sie wieder. Mal dauerte es Stunden, mal Tage oder Wochen bis zur nächsten Schmerzsalve. Dabei ist Schmerz eigentlich ein Warnsignal des Körpers. Er schützt uns vor Gefahren, weist auf Entzündungen und Verletzungen hin. Doch was, wenn er nicht mehr aufhört? Wenn er zum ständigen Begleiter wird? „Halten die Beschwerden länger als sechs Wochen an, spricht man von chronischem Schmerz“, erklärt Dr. Thomas Hofmann, Leiter der Schmerzambulanz an den Knappschaft Kliniken Dortmund. „Dann ist der Schmerz nicht mehr nur eine Begleiterscheinung, sondern wird selbst zur Krankheit.“ Tägliche Belastung In Deutschland sind über 23 Millionen Menschen davon betroffen. Besonders oft tun ihnen Rücken, Gelenke oder der Kopf weh. Auf Dauer werden die Schmerzen zu einer täglichen Belastung. „Der Schmerz beeinflusst den gesamten Alltag – Arbeit, Familie, Schlaf“, sagt Hofmann. „Die Menschen können kein normales Leben mehr führen.“ Auch für Neubert-Stankewitz wurde der Schmerz zum ständigen Begleiter. Nie wusste sie, wann die nächste Attacke kommt. „Ich war ständig in Habachtstellung. Bloß keine falsche Bewegung, nur den Schmerz nicht provozieren.“ Sie sagte Verabredungen ab, zog sich zurück. „Ich habe dreimal Krebs gehabt, aber diese Schmerzen waren das Schlimmste.“ Offenbar kommt es beim chronischen Schmerz zu einer „Fehlverankerung“ der schmerzhaften Empfindungen TEXT: CONSTANZE LÖFFLER In der Schmerzambulanz der Knappschaft Kliniken Dortmund unter der Leitung von Dr. Thomas Hofmann wird Betroffenen von chronischen Schmerzen mit kombinierten Therapien geholfen. Ein Weg zurück ins Leben 23.000.000 Menschen in Deutschland, also etwa 28 Prozent der Bevölkerung, leiden an chronischen Schmerzen. QUELLE: Deutsche Schmerzgesellschaft, Pressemappe_zum_Aktionstag_gegen_den_Schmerz.pdf Spitzenmedizin im Verbund der KNAPPSCHAFT 130 Facharztambulanzen Mehr dazu unter: knappschaft-kliniken.de 8 tag 2 ∙ 2025 Rundum-versorgt-Netz VOLKSKRANKHEIT: SCHMERZ
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