Nachholbedarf beim Impfschutz. Die KNAPPSCHAFT hat nachgefragt

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Obwohl ein Großteil der Bundesbürger Impfungen befürwortet, entschied sich 2015 nur jeder Vierte für einen Gang zum Arzt. Eine Umfrage im Auftrag der KNAPPSCHAFT zeigt, wie die Deutschen über das Impfen denken. 83 Prozent aller Deutschen stehen Impfungen als Schutzmaßnahme vor Krankheiten positiv gegenüber. Das ist eines der Ergebnisse einer repräsentativen Forsa-Umfrage von über 1.500 Bürgern ab 18 Jahren.

Dennoch besteht bei vielen eine gewisse Nachlässigkeit und Skepsis beim Impfschutz. Insbesondere beim Grippe- und Reiseimpfschutz besteht Aufklärungsbedarf. Im vergangenen Jahr entschied sich nur fast jeder vierte Befragte für eine Impfung. Bei jedem Siebten liegt die letzte Immunisierung bereits elf Jahre und länger zurück. Während bei Masern, Mumps oder Röteln zwei Impfungen ausreichen, um sich ein Leben lang zu schützen, sind bei Krankheiten wie Tetanus, Diphterie und Keuchhusten in bestimmten Abständen Auffrischungen erforderlich.

Die wichtigsten Ergebnisse. Auf einen Blick

3-Fakten-Box

Männer sind bei der Impfvorsorge sorgloser als Frauen

Häufig vergessen Männer ihre Impftermine. Oder halten das Erkrankungsrisiko für zu gering. Frauen lehnen Schutzimpfungen eher wegen der Angst vor möglichen Komplikationen und Nebenwirkungen ab.

Nachholbedarf bei Grippe- und Reiseimpfschutz

Viele unterschätzen das Risiko einer Ansteckung mit Grippeviren. Oder treten Auslandsreisen ohne die notwendigen Schutzimpfungen an. Sie riskieren damit unter Umständen lebensbedrohliche Infektionskrankheiten.

Angst vor Nebenwirkungen und Langzeitfolgen

Die KNAPPSCHAFT klärt Sie umfassend über sämtliche Schutzimpfungen auf. Und übernimmt die Kosten für alle Impfungen, die die Ständige Impfkommission des Robert-Koch-Instituts empfiehlt.

Die Ergebnisse der Umfrage im Detail.

Viele sind nachlässig - Nur 58 Prozent der Befragten lassen regelmäßig nachsehen, ob sie alle empfohlenen Impfungen erhalten haben. „Impfungen helfen dem Körper dabei, einen Schutz gegen Krankheitserreger aufzubauen. Dabei schützen sie nicht nur den Geimpften selbst vor Infektionen, sondern verhindern auch die Ausbreitung von gefährlichen Krankheiten, sofern die Durchimpfungsrate entsprechend hoch ist“, erklärt Doktor Jan Leidel, Vorsitzender der Ständigen Impfkommission (STIKO).

Die Gründe für das Auslassen einer Impfung sind vielfältig. Die häufigste Ursache ist das schlichte Verpassen beziehungsweise Vergessen eines Impftermins (27 Prozent der Befragten). Dies erklärt, warum sich 80 Prozent der Befragten regelmäßige Erinnerungen an anstehende Impftermine wünschen. Insbesondere Männer tendieren dazu, Impfungen auszulassen, weil sie Erkrankungen für zu unwahrscheinlich (27 Prozent) oder die Krankheit als nicht besonders schwerwiegend (25 Prozent) erachten. 17 Prozent der Männer geben darüber hinaus an, eine Impfung versäumt zu haben, weil ihnen der Arztbesuch zu aufwändig erschien.

Frauen dagegen verzichten primär aufgrund von Bedenken wegen möglicher Komplikationen und Nebenwirkungen (28 Prozent) auf eine Impfung. Sie lassen sich auch stärker als Männer durch kritische Berichterstattungen in den Medien beeinflussen (18 zu 15 Prozent). Für Doktor Gerrit Lautner, Ärztlicher Direktor der Kinder- und Jugendklinik Gelsenkirchen, ist dies nicht verwunderlich: „Die Auseinandersetzung mit Gesundheitsthemen ist primär Frauensache. Männer sind hingegen ein bisschen träger, was Vorsorgeuntersuchungen und Impfungen angeht.“

Nachholbedarf bei Grippe- und Reiseimpfschutz.

Nur knapp die Hälfte der Befragten hat sich in ihrem Leben vor der saisonalen Grippe impfen lassen: 22 Prozent tun dies jedes Jahr, 28 Prozent zumindest unregelmäßig. Dies mag damit zusammen hängen, dass die Grippe in der allgemeinen Wahrnehmung noch immer auf die leichte Schulter genommen wird. „Viele verstehen unter der Grippe eine wenig schlimme Erkältung. Mediziner verstehen unter der echten Influenza eine schwere Virusinfektion, die insbesondere ältere Menschen das Leben kosten kann“, sagt Doktor Markus Reiser, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin am Klinikum Vest.

Ähnlich verhält es sich beim Reiseimpfschutz: Mehr als die Hälfte der Deutschen fährt ohne Impfung in den Urlaub und riskiert unter Umständen lange an den Folgen einer Infektionskrankheit zu leiden. Lediglich 42 Prozent der Befragten haben sich einmal anlässlich einer Reise immunisieren lassen. Empfehlungen holen sie sich in der Regel für Reisen nach Asien (90 Prozent), Afrika (86 Prozent) und Südamerika (77 Prozent). Auch in den heimischen Gefilden lauern Gefahren, beispielsweise die durch Zeckenbisse übertragene Frühsommer-Meningo-Enzephalitis (FSME). Dennoch lassen sich nur sechs Prozent der Befragten vor einem Urlaub in Deutschland beraten.

Aufklärung soll Angst vor Nebenwirkungen und Langzeitfolgen nehmen.

Auch wenn die große Mehrheit Impfungen befürwortet, stehen noch immer 13 Prozent der Deutschen Impfungen kritisch gegenüber. 54 Prozent von ihnen haben Bedenken wegen möglicher Langzeitfolgen, 45 Prozent fürchten schwere Nebenwirkungen. Darüber hinaus sind 28 Prozent der Meinung, das Durchmachen sogenannter Kinderkrankheiten sei ein besserer Schutz vor Erkrankungen im Erwachsenenalter. Diese Bedenken kann Doktor Lautner entkräften: „Beim Impfen bestimmen die Patienten den Zeitpunkt der Auseinandersetzung mit dem Erreger. Zudem sind die Impfviren wesentlich weniger gefährlich als der Wildvirus, der im Alltag auf die Menschen wartet.“ Alle in Deutschland eingesetzten Impfstoffe haben ihre Wirksamkeit in Tests unter Beweis gestellt.

KNAPPSCHAFT zahlt Impfungen.

Aufgabe der Krankenkassen ist es, die Menschen in Deutschland sowohl über die Vorteile als auch über potentielle Risiken aufzuklären. „Unser oberstes Ziel ist es, unsere Versicherten mit den Leistungen zu versorgen, die sie benötigen und wünschen. Daher zahlen wir unseren Versicherten sämtliche Impfungen, die von der Ständigen Impfkommission des Robert-Koch-Instituts empfohlen werden sowie wir sie auf Wunsch mit dem nötigen Reiseimpfschutz ausstatten“, erklärt Bettina am Orde, Geschäftsführerin der KNAPPSCHAFT. So übernimmt die KNAPPSCHAFT beispielsweise vor einer privaten Reise in Gebiete mit einem entsprechenden Ansteckungsrisiko die Kosten für alle notwendigen Impfungen.

Audiobeitrag

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