Geben Sie Pollen keine Chance. Sportliche Tipps für Allergiker

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Kribbelnde Nase, tränende Augen und ein leichtes Kratzen im Hals? Solche Symptome weisen gerade im Frühjahr auf Heuschnupfen oder genauer eine Pollenallergie hin. Viele Betroffene verzichten dann auf Sport und Bewegung – und erleben ihre Beschwerden um so mehr als harte Einschränkung. Das muss nicht sein. Wer nämlich denkt, dass körperliche Aktivität die allergischen Symptome verschlimmert, irrt. Wir geben Tipps gegen die Allergie und erklären, warum aktive Bewegung gerade während der Pollenzeit wichtig und selbst Radfahren im Freien möglich ist.

Der sogenannte Heuschnupfen ist laut Robert-Koch-Institut die mit Abstand häufigste Allergie in Deutschland. Sie wird durch Pollen ausgelöst. Betroffene reagieren überempfindlich auf den Blütenstaub von Bäumen, Gräsern, Getreide, Blumen oder Kräutern. Ihr Immunsystem stuft die eigentlich harmlosen Pollen fälschlicherweise als schädlich ein und leitet eine Abwehrreaktion ein. Dabei kommt es zu den typischen Heuschnupfen-Symptomen. Warum manche Menschen allergisch reagieren, ist bislang noch nicht vollständig erforscht. Neben einer genetischen Veranlagung können äußere Faktoren wie Luftverschmutzung oder Tabakrauch die Entstehung von Heuschnupfen begünstigen.

Wie erkenne ich eine Pollenallergie?

Fließschnupfen, Niesreiz und tränende Augen: Die Symptome einer Pollenallergie gleichen häufig einer Erkältung. Eine klare Diagnose kann deshalb immer nur ein Arzt stellen. Anders als bei einer Erkältung treten die Symptome allerdings immer sehr plötzlich auf. Niesattacken sind typisch für Heuschnupfen, ebenso ein ausgeprägter Juckreiz in Nase, Augen und Rachen. Eine Pollenallergie kann aber auch chronischen Husten, Atemnot oder Hautausschläge verursachen. Die Symptome verstärken sich bei oder nach einem Aufenthalt im Freien und lassen zumeist bei länger andauerndem Regen nach.

Wann ist Heuschnupfen-Zeit?

Wann bekommt man Heuschnupfen? Wie lange dauern die typischen Heuschnupfen-Symptome? Das ist bei jedem Patienten unterschiedlich. Denn jeder reagiert auf andere Pollenarten. Einige klagen nur im Frühjahr über Beschwerden, andere leiden bis in den Spätsommer und den Herbst hinein. Die meisten Pollenallergiker bekommen ihren Heuschnupfen im Frühjahr und im Sommer. Frühblühende Bäume wie Hasel, Erle und Birke sowie Gräser- und Getreidepollen sind die häufigsten Allergene. Aber auch spät blühende Herbstpflanzen können noch Heuschnupfen verursachen.

Allergene nach Wetterbericht und Uhrzeit meiden

Ihr Facharzt kann einen Allergietest durchführen und so genau die Pollen bestimmen, auf die Sie allergisch reagieren. Mit einem Pollenflugkalender können Sie abschätzen, in welchen Monaten Sie mit Symptomen rechnen müssen. Viele Wetterdienste im Internet bieten zudem eine tagesaktuelle Pollenflug-Vorhersage. Damit können Sie Aktivitäten im Freien besser planen. Denn die Pollenbelastung in der Luft schwankt in Abhängigkeit von Wetter, Umgebung und Uhrzeit: An warmen und trockenen Tagen ist der Pollenflug stärker als bei Regen. Zudem ist die Pollenbelastung in der Stadt vor allem abends hoch, während die Pollen auf dem Land eher in den Morgenstunden fliegen. Allerdings gelingt es auch bei bester Planung nur sehr selten, die Entwicklung von Allergiesymptomen komplett zu vermeiden.

Tipps und Tricks als Hausmittel gegen Pollen

Wirksame Hausmittel gegen Heuschnupfen gibt es leider nicht. Aber die Pollenbelastung lässt sich mit ein paar einfachen Dingen reduzieren. Dazu gehört zum Beispiel das richtige Lüften, angepasst an die tagesaktuelle Pollenflug-Vorhersage und die Pollenflugzeiten am Wohnort. Pollenflies vor den Fenstern empfiehlt sich in der Heuschnupfen-Saison grundsätzlich. Wer schnell juckende Augen bekommt, sollte beim Spaziergang immer eine Sonnenbrille tragen. Was gut hilft, ist abendliches Duschen - inklusive Haarwäsche: Das verbessert die Schlafqualität, denn Pollen werden ausgespült und landen nicht in der Bettwäsche. Pollenallergiker sollten außerdem so viel Sport wie möglich treiben. Denn Bewegung stärkt das Immunsystem.

Medikamente bei Pollenallergie

Zur Linderung akuter Heuschnupfen-Symptome stehen verschiedene Medikamente zur Verfügung. Spezielle Schnupfensprays, Augentropfen und Antihistaminika in Form von Tabletten sind vielfach sogar rezeptfrei in den Apotheken erhältlich. Trotzdem sollten Sie die medikamentöse Behandlung einer Pollenallergie immer mit Ihrem behandelnden Facharzt abstimmen. Gerne unterstützen wir Sie mit unserem Arzneitelefon oder bei der Terminvereinbarung beim Facharzt ( Link: https://www.knappschaft.de/SiteGlobals/Modules/Footer/DE/Allgemein/DieKnappschaft/Kontakt/kontakt_node.html). Denn es gibt viele unterschiedliche Wirkstoffe in Medikamenten, ( Link: https://www.knappschaft.de/DE/LeistungenGesundheit/Behandlungskosten/Medikamente/Medikamente_node.html) von Cromoglizinsäure bis zu Cortison in Sprays und Tropfen oder Ceterizin und Loratadin in Tabletten. Schließlich können auch gut verträgliche Medikamente Nebenwirkungen haben. Außerdem wirken Medikamente nur gegen die Symptome des Heuschnupfens, heilen können sie ihn nicht.

Mit Immuntherapie oder Hyposensibilisierung die Allergie besiegen

Die ursächliche Behandlung von Heuschnupfen ist mit einer Immuntherapie bzw. Hyposensibilisierung möglich. Akute Beschwerden kann diese allerdings nicht lindern. Die Behandlung ist immer langfristig angelegt und wird in aller Regel ambulant in der Praxis beim Haus- oder Hals-Nasen-Ohren-Arzt durchgeführt. Dabei bestimmt der Arzt per Test zunächst die allergieauslösenden Pollen. Diese werden dann als Serum oder als Tablette für jeden Patienten individuell aufbereitet, anschließend in zeitlich genau definierten Abständen und in steigender Dosis in den Körper eingebracht. So wird das Immunsystem an die Pollen gewöhnt, damit es sie nicht mehr bekämpft. Eine Immuntherapie bzw. Hyposensibilisierung wirkt bei etwa 70 Prozent aller Pollenallergiker.

Kann ich trotz Pollenallergie Sport treiben und Rad fahren?

Viele Pollenallergiker verzichten in der Heuschnupfen-Saison auf sportliche Aktivitäten, insbesondere im Freien. Dabei ist es gerade in der Pollenzeit wichtig, sich körperlich zu betätigen. Sport und Bewegung stärken die Atemmuskulatur und verbessern die Lungenfunktion. Das ist für Allergiker wichtig, vor allem wenn die Symptome noch gering oder medikamentös gut behandelbar sind. Die Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention empfiehlt dabei auch Ausdauersportarten wie Radfahren, Laufen oder Walken an der frischen Luft. Wichtig ist eigentlich nur die richtige Planung mit Blick auf den Pollenflugkalender und die tagesaktuelle Vorhersage.

Welche Therapien gibt es gegen Heuschnupfen?

Heuschnupfen ist nicht nur lästig, sondern muss unbedingt behandelt werden. Sonst verstärken sich die Symptome und führen zu chronischen Entzündungen von Nasennebenhöhlen, Bronchien oder Bindehaut. Auch ein allergisches Asthma kann sich entwickeln. Bei einer Pollenallergie gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten. Welche Therapie speziell für Sie infrage kommt, besprechen Sie am besten mit Ihrem Facharzt. Hier finden Sie ein paar grundsätzliche Tipps. Und auch beim Vereinbaren eines Facharzt-Termins helfen wir Ihnen.

Tipps für Sport mit Heuschnupfen

  • Pollenflug beachten: Als Allergiker orientieren Sie sich am besten an der Pollenflug-Vorhersage, wenn Sie Aktivitäten im Freien planen. Oder Sie schwingen sich direkt nach einem Regenschauer aufs Rad. Bei sehr starkem Pollenflug trainieren Sie besser drinnen, zum Beispiel im Hallenschwimmbad oder Fitnessstudio.
  • Nichts übertreiben: Wenn Sie als Pollenallergiker an der frischen Luft trainieren, passen Sie Ihre Aktivitäten immer an Ihre momentane Lungenfunktion an. Vermeiden Sie Spitzenbelastungen und gönnen Sie sich regelmäßige Erholungsphasen. Bei einer allergischen Reaktion oder Asthma mit Atemnot brechen Sie Ihr Training sofort ab.
  • Reichlich trinken: Als Heuschnupfen-Patient sollten Sie generell viel trinken, bei sportlichen Aktivitäten im Freien durchaus ein bisschen mehr. Eine hohe Flüssigkeitszufuhr hält die Schleimhäute feucht. Doch auch hier gibt es einiges zu beachten. Was, lesen Sie auf unserer Seite zum Thema „Richtig trinken“.
  • Medikamente nicht vergessen: Wenn Sie sich als Pollenallergiker draußen aktiv bewegen, sollten Sie für den Notfall immer schnellwirkende Sprays gegen den Heuschnupfen und Tropfen gegen juckende Augen mitnehmen. Asthmatiker dürfen ihr Asthma-Spray ohnehin nie vergessen.